Herrschaft qua Amt oder Charisma? ‚Bischofsherrschaft‘ zwischen Lusitania und Levante im 6. und 7. Jahrhundert
Im Dissertationsprojekt wird das Phänomen der ‚Bischofsherrschaft‘ untersucht sowie überregional verglichen. Unter diesem Terminus werden weltliche Lokalherrschaften spätantiker Bischöfe subsumiert, die sich in Reaktion auf neue politische Verhältnisse im poströmischen Gallien etabliert hätten. Ziel des Projektes ist es festzustellen, ob und inwiefern das Bischofsamt während der ‚Long Late Antiquity‘ als Herrschaftsamt verstanden werden kann und mit welchen Modalitäten und Legitimationsgrundlagen eine mögliche ‚Herrschaft‘ des Bischofs einhergeht. Dabei soll eine solche primär an der episkopalen Autorität innerhalb von Gesellschaftsgruppen und nicht ausschließlich am institutionellen Verhältnis des Episkopats zu einer ‚staatlichen Zentralgewalt‘ bewertet werden. Um dies gewährleisten zu können, wird dem Projekt der soziologische Herrschaftsbergriff von Max Weber zu Grunde gelegt sowie die Perspektive der ‚Beherrschten‘ einbezogen. Der regionale Fokus bleibt dabei nicht auf den gallischen Raum beschränkt. Vielmehr wird geprüft, ob sich ‚Bischofsherrschaften‘ auch für eine andere poströmische Region des Westens, nämlich für die Iberischen Halbinsel, oder selbst für das Oströmische Reich feststellen lassen. Entsprechend werden vier Fallbeispiele aus West und Ost (6.–7. Jahrhundert) in einer Zusammenschau aus hagiographischen, archäologischen sowie anderen literarischen Quellen (Epigraphik, Konzilakten, Briefe etc.) auf eine episkopale Herrschaftsstellung hin überprüft und miteinander verglichen.
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