Animal Hunts in Late Antiquity. Changes in Practices and Perceptions in the East of the Roman Empire
(Tierhetzen in der Spätantike. Wandlungen in Wahrnehmung und Praxis im Osten des Römischen Reichs)
In der Spätantike waren Tierhetzen eine sehr beliebte Form der öffentlichen Massenunterhaltung in den Städten des Römischen Reichs. Zugleich wurden sie aber von christlichen Autoritäten scharf kritisiert, die in den spektakulären Kämpfen von Tieren und Menschen ein heidnisches Ritual sahen, das die Seelen der Zuschauer korrumpierte. Die Tierhetzen können also als eine umkämpfte kulturelle Praxis verstanden werden, die sich in der sich wandelnden spätantiken Gesellschaft als Kristallisationspunkt für verschiedene Konflikte darstellte. In meinem Dissertationsprojet untersuche ich diese Konfliktpunkte und nehme dabei verschiedene Akteursgruppen in den Blick, die aus unterschiedlichen Perspektiven heraus ein Interesse an den Tierhetzen hatten. Die Arbeit ist eine Fallstudie dafür, wie die spätantike Gesellschaft mit der Gleichzeitigkeit von althergebrachten Römischen Traditionen und den neuen Imperativen des Christentums umging.
Die Arbeit wird auf Englisch verfasst und an der Universiteit van Amsterdam von Prof. Dr. Emily Hemelrijk und Dr. Sofie Remijsen betreut.