Rekonstruktion - Ergänzung - Retusche. Geschichte(n) der Restaurierung archäologischer Schätze
Staatliche Museen zu Berlin
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst
Mit der renaissancezeitlichen Wiederentdeckung der antiken Kulturen setzte auch die
Rückgewinnung und Pflege der geborgenen Artefakte ein. Aus diesem Bedürfnis entwickelte sich
Restaurierung und Konservierung mit der Intention nach dauerhafter Bewahrung der
archäologischen Objekte als Kunstwerke und Zeugnisse der Menschheitsgeschichte. Das heutige
Verständnis, wie diese Kulturgüter zu erhalten sind, blickt demnach auf eine über 500-jährige
Geschichte zurück.
Ihre Entwicklung wurde maßgeblich davon geprägt, dass die Auffindung unbeschadeter Werke die
Ausnahme blieb. Ein glücklicher Umstand war es, Fundstücke wenn auch fragmentiert, doch aber
vollständig zu bergen. Allerdings führten weitaus häufiger vielfältigste Einflüsse auf dem Weg von der
Antike bis in den musealen Kontext zu Verlusten an der originalen Substanz.
Hieraus ergab sich mit dem Zusammenfügen der Fragmente, der stilistischen Rekonstruktion von
fehlenden Bereichen, der sich davon ableitenden Ergänzung wie auch ihrer Oberflächengestaltung
eines der zentralen Anliegen in der Restaurierung von archäologischen Kulturgütern.
Damit werden die Werke aus vielfältigsten Materialien der unterschiedlichen antiken Kulturen zu
restaurierungsgeschichtlich multiplen Wissensspeichern. Zunächst einmal zeigen sie die komplexen
zeitgenössischen Motive bei der Rekonstruktion der ursprünglichen Gestalt von Funden auf.
Gleichermaßen informieren sie über die (kunst-)handwerklichen und technischen Möglichkeiten
sowie Ansprüche bei der Realisierung von Ergänzungen. Die Gestaltung ihrer Oberflächen unterstrich
in Abhängigkeit vom wechselnden Antikenverständnis entweder das eingesetzte Material oder
suggerierte eine abweichende Materialität. Beinahe genauso zeitig setzte wiederum die kritische
Auseinandersetzung mit den vormaligen Resultaten und den hieraus schlussfolgernden
restauratorischen Konsequenzen ein.
Zu diesen Schwerpunkten wird das hybrid geplante internationale Symposium „kulturGUTerhalten“
vom 29. bis 31. Mai 2024 an der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst (Bode-
Museum) die aktuelle Forschung der Altertumswissenschaftler*innen, Archäometer*innen und
Restaurator*innen im interdisziplinären Austausch zusammenführen.
Session 1:
Ästhetik - Stil – Ethik: Rekonstruktion zwischen historisierendem Wunsch und wissenschaftlicher
Wirklichkeit
Session 2:
Ergänzung und Retusche: Möglichkeiten und Grenzen
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst
Mit der renaissancezeitlichen Wiederentdeckung der antiken Kulturen setzte auch die
Rückgewinnung und Pflege der geborgenen Artefakte ein. Aus diesem Bedürfnis entwickelte sich
Restaurierung und Konservierung mit der Intention nach dauerhafter Bewahrung der
archäologischen Objekte als Kunstwerke und Zeugnisse der Menschheitsgeschichte. Das heutige
Verständnis, wie diese Kulturgüter zu erhalten sind, blickt demnach auf eine über 500-jährige
Geschichte zurück.
Ihre Entwicklung wurde maßgeblich davon geprägt, dass die Auffindung unbeschadeter Werke die
Ausnahme blieb. Ein glücklicher Umstand war es, Fundstücke wenn auch fragmentiert, doch aber
vollständig zu bergen. Allerdings führten weitaus häufiger vielfältigste Einflüsse auf dem Weg von der
Antike bis in den musealen Kontext zu Verlusten an der originalen Substanz.
Hieraus ergab sich mit dem Zusammenfügen der Fragmente, der stilistischen Rekonstruktion von
fehlenden Bereichen, der sich davon ableitenden Ergänzung wie auch ihrer Oberflächengestaltung
eines der zentralen Anliegen in der Restaurierung von archäologischen Kulturgütern.
Damit werden die Werke aus vielfältigsten Materialien der unterschiedlichen antiken Kulturen zu
restaurierungsgeschichtlich multiplen Wissensspeichern. Zunächst einmal zeigen sie die komplexen
zeitgenössischen Motive bei der Rekonstruktion der ursprünglichen Gestalt von Funden auf.
Gleichermaßen informieren sie über die (kunst-)handwerklichen und technischen Möglichkeiten
sowie Ansprüche bei der Realisierung von Ergänzungen. Die Gestaltung ihrer Oberflächen unterstrich
in Abhängigkeit vom wechselnden Antikenverständnis entweder das eingesetzte Material oder
suggerierte eine abweichende Materialität. Beinahe genauso zeitig setzte wiederum die kritische
Auseinandersetzung mit den vormaligen Resultaten und den hieraus schlussfolgernden
restauratorischen Konsequenzen ein.
Zu diesen Schwerpunkten wird das hybrid geplante internationale Symposium „kulturGUTerhalten“
vom 29. bis 31. Mai 2024 an der Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst (Bode-
Museum) die aktuelle Forschung der Altertumswissenschaftler*innen, Archäometer*innen und
Restaurator*innen im interdisziplinären Austausch zusammenführen.
Session 1:
Ästhetik - Stil – Ethik: Rekonstruktion zwischen historisierendem Wunsch und wissenschaftlicher
Wirklichkeit
Session 2:
Ergänzung und Retusche: Möglichkeiten und Grenzen
Session 3:
Material – Materialität: Zusammensetzung und WirkungSession 4:
Umgang mit dem Erbe: Neu-Interpretation und Neu-Restaurierung
Interessierte reichen bitte Ihre Vorschläge mit einem Abstract (max. 250 Wörter) und einer kurzen
Vita (max. 200 Wörter) bis zum 31. Juli 2023 an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! ein.
Vortragssprache ist Deutsch bzw. Englisch. Bitte beachten Sie die vorgegebene Länge der Beiträge
von 25 Minuten inklusive Diskussion.
Das definitive Programm der Tagung wird spätestens Ende August 2023 bekannt gegeben.
Bei Fragen zum Call for Papers oder zur Tagung wenden Sie sich bitte an:
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