Die Livius-Tradition zwischen informationeller Heteronomie und autonomer Identität

Dissertation von Raffael Schmidt, gemeldet am 23.05.2023
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Altertumswissenschaften

Hauptziel des Dissertationsprojektes ist die Erarbeitung eines theoretischen Fundaments für Rekonstruktionsversuche bedeutender Aspekte der libri amissi des Livius (z.B. Personenportraits mittel- und spätrepublikanischer Akteure).  Zu diesem Zweck muss die Renarrationsmethodik der Autoren im "engeren Kreis" der Livius-Tradition einer genauen Analyse unterzogen werden, um Rückschlüsse auf den jeweiligen autonomen Umgang mit historischen Informationssamples des Livius zu ermöglichen. Unter Berücksichtigung der Ergebnisse soll danach an ausgewählten Beispielen demonstriert werden, inwieweit die Möglichkeit besteht, über die Epitome auf verlorenes Material des livianischen opus magnum zuzugreifen. Autoren und Werke, die in diesem Zuge innerhalb ihrer direkten Vergleichsmöglichkeiten zur Ab urbe condita ausgewertet werden sollen, sind (in der mutmaßlichen chronologischen Reihenfolge) Florus, die Periochae, die Oxyrhynchia, Eutrop, Festus, Iulius Obsequens, Orosius und Cassiodor.