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Feb 04Dienstag, 04. Februar 2025 15:41
gegen die weitestgehende Streichung der griechisch-römischen Geschichte im Zuge der geplanten Reform des Rahmenlehrplans für die gymnasiale Oberstufe in Berlin-Brandenburg
an die zuständige Senatorin Katharina Günther-WünschMainz, den 20. Januar 2025
Neuer Rahmenlehrplan für die gymnasiale Oberstufe, Teil C: Geschichte – Verzicht auf die Geschichte der griechisch-römischen Antike
Sehr geehrte Frau Günther-Wünsch,
als größte Fachgesellschaft der Altertumswissenschaften in Deutschland verfolgen wir die Entwicklung der vom Berliner Senat beschlossenen Reform der Oberstufen-Lehrpläne in Berlin-Brandenburg mit großer Sorge. Insbesondere die neue Fassung des Rahmenlehrplans für die gymnasiale Oberstufe, Teil C: Geschichte, entfernt sich durch das fast völlige Ausblenden der europäischen Geschichte vor der Amerikanischen Revolution unseres Erachtens von wesentlichen Grundlagen für ein produktives Miteinander in einer demokratischen und multikulturellen Gesellschaft und wird sich, über die grundlegenden gesellschaftlichen Folgen hinaus, auch negativ auf die Wissenschafts- und Kulturlandschaft in Berlin auswirken.
Nicht nur sind die Wurzeln der modernen Demokratie im antiken Griechenland zu verorten, sondern auch der Wert von Philosophie und Geistesgeschichte sowie die Bedeutung der großen monotheistischen Weltreligionen sind jungen Menschen ohne Kenntnis der griechisch-römischen Antike und des auf sie folgenden europäischen Mittelalters und der frühen Neuzeit kaum zu vermitteln. Nicht zuletzt waren die historischen Entwicklungen in der Antike von ganz fundamentaler Bedeutung für jene „Umbrüche, Transformationen und Krisen“, die am Anfang des neuen Rahmenlehrplans für die Jahrgangsstufe 11 stehen, dort aber nur noch in Form eines optionalen Vertiefungsmoduls angeboten werden. Ein Geschichtsunterricht, dessen Basismodule dezidiert „in der Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts bis 1914“ liegen, und der die auf diesen Zeitraum hinführenden 2.200 Jahre europäischer Geschichte einfach ausblendet, muss zwangsläufig zu einem unvollständigen, ja in vielen Punkten sogar verzerrten Bild von Mensch und Gesellschaft führen.
Dies steht in denkbar ungünstigstem Kontrast zu dem vor der Reform gültigen Rahmenlehrplan, in dem der „Grundlegung der modernen Welt in Antike und Mittelalter“ aus gutem Grund ein eigenes Modul gewidmet war. In demokratiepolitischer Hinsicht hervorhebenswert ist die Tatsache, dass sowohl die Demokratie des antiken Athen als auch die republikanische Verfassung am Beispiel Roms als Kerninhalte des mittlerweile abgelösten Curriculums verstanden wurden. Auch wenn ich Ihnen als Mitglied des Berliner Senats damit nichts Neues berichte, so möchte ich doch betonen, dass diese beiden Formen des politischen Gemeinwesens auch heute noch von höchster Relevanz sind, und dass die historischen Beispiele von Athen und Rom sich auf ganz fundamentale Weise dafür eignen, sowohl die Vorzüge der jeweiligen Systeme als auch ihre potenzielle Anfälligkeit für Populismus, Demagogie und autoritäre Bewegungen zu illustrieren.
Mit diesen historischen Inhalten verlieren Schülerinnen und Schüler durch den neuen Rahmenlehrplan deshalb einen wertvollen Orientierungsmaßstab für politische Entscheidungsprozesse, der ihnen in der schnelllebigen und unübersichtlichen Welt von Social Media und Echokammern eine große Hilfe wäre. Die gesellschaftliche Bedeutung von Krisen und Umbrüchen in der Antike und im Mittelalter war und ist von entscheidender Relevanz für das politische Denken und das historische Bewusstsein. Die Entwicklung der griechischen Stadtstaaten, die Formierung und der Fall des Römischen Reiches, der Aufstieg des Christentums und des Islam und die sozialen sowie politischen Umwälzungen zwischen dem 6. Jahrhundert v. Chr. und dem Ende der Spätantike prägten die großen politischen und gesellschaftlichen Strukturen im westlichen Eurasien und beeinflussten in maßgeblicher Weise die Entwicklung des europäischen Denkens. All diese Prozesse bieten wertvolle Einsichten in Machtstrukturen, Herrschaftsverhältnisse und den Wandel von politischen Systemen. Ihre Vermittlung fördert das historische Denken, indem sie aufzeigt, wie Gesellschaften auf Krisen reagierten und sich neu formierten. Solche Einblicke sind essenziell, um die Grundlagen unseres heutigen politischen und gesellschaftlichen Lebens zu verstehen. Aus all diesen Gründen wäre es in einer multikulturellen Großstadt wie Berlin mit seinem reichen kulturellen und religiösen Panorama von besonderer Wichtigkeit, die Geschichte der Alten Kulturen, des Mittelalters und der frühen Neuzeit in der Schule zu lehren.
Aus Sicht des Hochschullehrers ist es mir außerdem zum Abschluss auch wichtig, die gravierenden Konsequenzen des neuen Rahmenlehrplans für die universitäre Ausbildung, gerade in den Geschichtswissenschaften, aber auch in den benachbarten Fächern der Altertumskunde, zur Sprache zu bringen. Sofern sie sich für ein Studium der Alten Geschichte oder der benachbarten Fächer entscheiden, werden Studierende, die ihre gymnasiale Oberstufe im neuen Rahmenlehrplan absolviert haben, ihre Studien mit weniger Vorwissen aufnehmen. Doch das ist nicht das eigentliche Kernproblem. Vielmehr wird der neue Rahmenlehrplan dazu führen, dass der fachliche Nachwuchs für die Altertumswissenschaften sowie die historischen und kulturwissenschaftlichen Disziplinen an den Berliner Universitäten auch im deutschlandweiten Vergleich schlechter aufgestellt sein wird. Dies ist besonders wichtig im Hinblick auf Bereiche wie die Museumsdidaktik, vor allem in einer Stadt wie Berlin, die mit ihrer außergewöhnlichen Museumslandschaft und ikonischen Kulturschätzen wie dem Pergamonaltar eine zentrale Rolle in der Bundesrepublik, aber auch im internationalen Kontext, spielt. Diese Objekte und Monumente sind nicht nur für die Forschung von Bedeutung, sondern auch für die Schulbildung, um ein tieferes Verständnis dafür zu vermitteln, was bis zur Reform des Lehrplans als „Grundlegung der modernen Welt in Antike und Mittelalter“ auf sinnvolle und organische Art und Weise im Curriculum verankert war. Um es noch einmal in aller Klarheit zu betonen: die schulische Vermittlung dieses Wissens ist essenziell, um ein fundiertes historisches Bewusstsein und eine breite kulturelle Bildung zu fördern.
Im Namen der Mommsen-Gesellschaft fordere ich Sie deshalb dringend auf, den neuen Rahmenlehrplan für die gymnasiale Oberstufe in Hinblick auf die von mir geäußerten Punkte einer kritischen Revision zu unterziehen, die der ungebrochenen demokratie-, gesellschafts- und kulturgeschichtlichen Bedeutung der klassischen Antike in angemessener Weise gerecht wird.
Hochachtungsvoll
Dominik Maschek
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Feb 02Sonntag, 02. Februar 2025 17:55
Vernissage de l'exposition "700 scarabées. La collection Keel"
20.02.2025, 18:30 - 20:00Mardi 20 février, 18h30-20h00
Musée BIBLE+ORIENT, FribourgSur inscription obligatoire auprès de:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. -
Feb 02Sonntag, 02. Februar 2025 17:44Die Patrum Lumen Sustine-Stiftung hat zum 1. Oktober 2025 zwei Stipendien auf Post-Doc-Stufe ausgeschrieben unter den Titeln:
Die für zwei Jahre angelegte Förderung beträgt monatlich 1.800 EUR. Die Bewerbung ist ab sofort bis zum 15. März 2025 möglich.
Detaillierte Informationen zur Ausschreibung “Römisches Denken”
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Jan 31Freitag, 31. Januar 2025 15:31
TURIN HUMANITIES PROGRAMME
5th CALL FOR APPLICATIONS – 2024
2025-2027 RESEARCH CYCLE
“Rethinking the Origins of Political Economy in the European World: Needs, Justice, and the Wealth of Nations”Fondazione 1563 per l’Arte e la Cultura della Compagnia di San Paolo (hereinafter “Fondazione 1563”) has since 2013 supported research and advanced training in the field of the humanities.
In a wider effort to pursue this goal, in 2020 Fondazione 1563 has launched the Turin Humanities Programme, a research initiative that allows junior scholars to work on interrelated research projects under the guidance of especially appointed Senior Fellows.
THP aims at promoting two-year research projects about relevant global history topics.
Under THP in 2020 Fondazione 1563 launched a first call for application for research on the Enlightenmnent legacy: the rights of man in a global perspective, in 2021 a second call for application for research on Political Thought and the Body: Europe and East Asia, ca. 1100-1650, in 2022 a third call for application for research on Slavery, ethnicity and race in the Mediterranean. Ideas and attitudes from Homer to Columbus, and in 2023 a fourth call for application for research on Slavery and Serfdom in Europe and the New World: Debates in the Early Modern Period.
Placed On: November 29th, 2024
Closes: February 17th, 2025, 12:00 PM (CET)
For more information please contact us:
https://www.fondazione1563.it/progetti/en-thp-2024/Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. -
Jan 30Donnerstag, 30. Januar 2025 18:29
Weitere Informationen finden Sie auf den verlinkten Seiten.
Veranstaltung
Ort
Zeit
Göttingen
15./16.05.2025
Wrocław / Breslau
07.–11.07.2025
75 Jahre Mommsen-Gesellschaft
Frankfurt a.M.
30.10.2025
Wittenberg
Herbst 2025
virtuell
Herbst 2025
Mainz
07.–09.05.2026
offen
Herbst 2027
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Jan 30Donnerstag, 30. Januar 2025 12:33
Die Mommsen-Gesellschaft veranstaltet seit 2023 ein jährliches Treffen für Jungmitglieder, welches zu Beginn des Sommers (Mai/Juni) in Göttingen stattfindet und im November des jeweiligen Vorjahres ausgeschrieben wird. Die Treffen dienen in erster Linie dem gegenseitigen Kennenlernen und der Vorstellung eigener Forschungsprojekte. Es besteht dabei auch stets die Möglichkeit, ohne eigenen Beitrag an der Diskussion teilzunehmen. Zusätzlich gibt es immer ein Rahmenprogramm, welches aus Workshops und Führungen besteht. Teilnehmen können alle Doktorand:innen, die an einem Promotionsprojekt innerhalb der altertumswissenschaftlichen Fächer arbeiten und entweder bereits Jungmitglieder der Mommsen Gesellschaft sind oder zusammen mit ihrer Bewerbung für das Treffen einen Antrag auf Jungmitgliedschaft einreichen.
Das nächste Jungmitglieder-Treffen findet am 15./16. Mai 2025 im Althistorischen Seminar der Universität Göttingen statt. Die Teilnahme wird von der Mommsen-Gesellschaft durch die Übernahme der Übernachtungskosten bezuschusst. Falls Sie Interesse an einer Teilnahme am nächsten Jungmitglieder-Treffen haben, können Sie sich noch bis zum 31.01.2025 bei Herrn Dr. Martin Lindner (martin.lindner(at)uni-goettingen.de) und Frau Victoria Macura (victoria.macura(at)uni-potsdam.de) bewerben. Die aktuelle Ausschreibung finden Sie hier.
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Jan 30Donnerstag, 30. Januar 2025 10:13
Mommsen-Gesellschaft e. V.
Geschäftsstelle:
Dr. Thomas Ganschow
Ahornstr. 9
D-01445 RadebeulE-Mail: geschaeftsstelle(at)mommsen-gesellschaft.de
Erster Vorsitzender:
Prof. Dr. Dominik Maschek
Leibniz-Zentrum für Archäologie /
Fach Klassische und Provinzialrömische Archäologie, Universität Trier
Ludwig-Lindenschmit-Forum 1
D-55116 MainzE-Mail: dominik.maschek(at)leiza.de
Schriftführer:
Lukas Reimann
Universität Trier
Institut für Klassische und Provinzialrömische Archäologie
Universitätsring 15
D-54286 TrierE-Mail: reimann(at)uni-trier.de
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Jan 30Donnerstag, 30. Januar 2025 10:05
Jedes zweite Jahr richtet die Mommsen-Gesellschaft gemeinsam mit ihrer französischen Partnergesellschaft SoPHAU (Société des Professeurs d’Histoire Ancienne de l‘Université) ein fachwissenschaftliches Kolloquium aus, an dem sich je zwei bis drei Repräsentanten jeder Gesellschaft mit Vorträgen zu einem gemeinsamen Thema beteiligen. Ziel der Veranstaltungsreihe ist der länder- und fächerübergreifende Austausch über aktuelle Fragestellungen, Methoden und Forschungsansätze. Gleichzeitig sollen die Veranstaltungen im Sinne einer stärkeren internationalen Ausrichtung der Forschung auch zur Intensivierung der deutsch-französischen Forschungsaktivitäten anregen. Die Thematik und Vortragenden werden je so gewählt, dass sich die unterschiedlichen Herangehensweisen und Schwerpunkte der einzelnen Länder besonders plastisch darstellen und diskutieren lassen.
Die Veranstaltung steht allen Mitgliedern der Mommsen-Gesellschaft und der SoPHAU wie auch Nichtmitgliedern frei.
Das erste Kolloquium fand am 28. März 2025 an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main statt.
Die griechischen Städte und die Macht Roms von Pompeius bis zu den Flaviern
(Les cités grecques et le pouvoir romain de Pompey aux temps des Flaviens)Datum: 28.03.2025
Ort : Goethe-Universität Frankfurt, IG 311
Organisatoren: Historisches Seminar der GU, Mommsen-Gesellschaft, IFRA
Programm:
9:45 – 10 Uhr: Grußworte und Einführung
10 – 11:30 Uhr: 1. Sektion: Griechenland/Grèce (Prof. Dr. Hans Bernsdorff)Christine Hoët-Van Cauwenberghe (Lille): La réception de la figure du prince dans les cités de l'Achaïe romaine
Muriel Moser-Gerber (Frankfurt): Athen und Rom11:30 – 12 Uhr: Kaffeepause / Pause café
12 – 13:30 Uhr: 2. Sektion: Kleinasien/Asie Mineur (Dr. Ute Kelp)François Kirbihler (Nancy): Die Konventstädte in der Provinz Asia zwischen römischem Herrschaftssystem und regionaler Identität
Susanne Froehlich (Darmstadt): Performanz und Herrschaft. Cicero in Ephesos, Laodikeia und Tarsos13:30 – 14:30 Uhr / 13h30 – 14h30: Mittagspause / Pause déjeuner
14:30 – 16 Uhr: 3. Sektion: Syrien/Syrie (PD Dr. Florian Forster)Julien Aliquot (Lyon) : Arados et Rome
Julia Hoffmann-Salz (Bonn): Pompeius - oder Tigranes? Wer reorganisierte das seleukidische Syrien?16 – 16:30 Uhr: Abschlussdiskussion, Ausblick und Ankündigungen / Discussion finale et perspectives
16:30 - 17 Uhr: Ausklang / fin de journée -
Jan 25Samstag, 25. Januar 2025 13:17
3–6 September 2025
Hybrid Format: Onsite and Online ParticipationWelcome to Belgrade!
We are excited and honoured to welcome you to Belgrade for the 31st Annual Meeting of the European Association of Archaeologists (EAA), hosted by the Faculty of Philosophy in Belgrade!
Belgrade is the capital of Serbia, located at the confluence of the Sava and Danube rivers, with Mediaeval fortification - Kalemegdan as its principal landmark. It has a long history, dating from the first Neolithic settlements to the Middle Ages. The city was known as Singidunum in Roman times and is mentioned in written sources since 878 AD under the Slavic name Beograd ("White City"). In the course of time, it was constantly rebuilt and remodelled. Since it was located at the crossroads between the Austro-Hungarian and Ottoman empires, always between the West and the East, it was destroyed and rebuilt almost 40 times. Some would say that Belgrade's ability to quickly rebuild, change and evolve is the most important characteristic of the city.
Over the centuries of transformation, Belgrade has developed its own character, marked by a nuanced mix of tradition and modernity, with both the Latin and Cyrillic scripts in official use in Serbia. The turbulent events of the 1990s took their toll, but the capital has continued to grow and develop ever since. Today it is a safe, vibrant, and youthful city, a university centre, full of welcoming hosts well known for their hospitality. The unusually large number of bars, museums, galleries, and venues, located anywhere between Kalemegdan, old Ottoman residences or buildings inspired by mid-century brutalism, offer a variety of events for all tastes. Whether you prefer the charm of Eastern cuisine, exclusive and refined international dishes, quiet nights by the river, urban art, local artists, green markets, historical sights or nightly happenings, Belgrade will not disappoint.
In the words of Ivo Andrić, Nobel literature prize holder from 1961, who knew how to depict the history of the Balkan countries „This grand city (Belgrade) seems to have always been like this: torn and split, as if it never exists but is perpetually being created, built upon and recovered. On one side it waxes and grows on the other it wanes and deteriorates. Ever in motion and rustle, never calm and never knowing tranquillity or quiet. The city upon two rivers, on the grand clearing, bound by the winds.”
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Jan 25Samstag, 25. Januar 2025 13:06
The Lemmermann Foundation awards a limited number of fellowships to master's students and doctoral candidates in order to support their cost of research in the classical studies and humanities. Fields of study include but are not limited to Archaeology, History, History of Art, Italian, Latin, Musicology, Philosophy, and Philology. Applicants must provide evidence for their need to study and carry out research in Rome. Topic of research must be related to Rome or the Roman culture from the Pre-Roman period to the present day.
Deadline: March 31, 2025
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